"Gemeinsam ist man weniger allein!"
(Originaltitel: "Ensemble, c'est tout",
dramatischer französischer Liebesfilm)
Und dies macht sich die gemeinschaftliche Selbsthilfe zu Nutze.
In einer Selbsthilfegruppe schließen sich Menschen mit demselben Problem, einem gemeinsamen Anliegen oder in einer gleichen Lebenssituation zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Durch Erfahrungsaustausch, Verständnis, Anteilnahme und gegenseitige Ermutigung entsteht innerhalb der Gruppe ein Zugehörigkeitsgefühl. Die Teilnehmenden lernen miteinander und voneinander und werden zu „Expert:innen in eigener Sache“. Die Gruppenmitglieder treffen sich nach den Prinzipien der Freiwilligkeit, Eigenverantwortlichkeit und Gleichberechtigung.
Selbsthilfegruppen stellen eine hilfreiche und wirkungsvolle Ergänzung zu einer therapeutischen oder medizinischen Behandlung dar. Das macht die Selbsthilfe zu einer wichtigen und anerkannten Säule des Gesundheits- und Sozialwesens.
Wirkung von Selbsthilfegruppen
Die Selbsthilfegruppe macht konstruktive Fähigkeiten bewusst und fördert ihre Entfaltung. Da die Selbsthilfekräfte bei allen Teilnehmer:innen anders sind, verfügt die Gruppe über unterschiedliche Herangehensweisen, mit Schwierigkeiten und Problemen fertig zu werden.
Aufgrund des gesammelten Erfahrungswissens und ihrer Kompetenzen entwickeln die Gruppenmitglieder Handlungskompetenzen im Umgang mit dem Versorgungssystem und Fähigkeiten im Selbstmanagement im Umgang mit der spezifischen Lebenssituation und deren Belastungen.
Die Gruppe hebt die Isolation der einzelnen auf und stärkt dadurch das Selbstvertrauen und die Solidarität.
Durch die Regelmäßigkeit der Treffen entsteht ein stützender Zusammenhalt, der Verständnis und Trost gibt und Mut macht zu neuer Aktivität und verändertem Verhalten.
Bin ich bereit für eine Selbsthilfegruppe?
Für eine lebendige Gruppe ist es wichtig, dass sich alle
Teilnehmer:innen aktiv und regelmäßig einbringen.
Manchmal sind Betroffene noch nicht bereit, längerfristig an einer Selbsthilfegruppe teilzunehmen. Für Menschen, die sich unsicher sind, ob eine Selbsthilfegruppe
das Richtige für sie ist, können folgende Fragen hilfreich sein:
Gruppenregeln
Jede Gruppe entwickelt im Laufe der Zeit ihren eigenen Stil. Für Gruppen, bei denen das gemeinsame Gespräch im Mittelpunkt steht, gibt es jedoch einige Empfehlungen für den Umgang miteinander, worauf ich als Gruppenbegleitende wertschätzend und empathisch achten werde:
Ziel
Das gemeinsame Ziel ist es, zu lernen mit der Beeinträchtigung besser umzugehen und die Lebensqualität von Betroffenen und / oder Angehörigen zu erhöhen. Die Selbstbestimmtheit und die Autonomie nicht zu verlieren, sondern vielmehr zu fördern, ist oberste Prämisse.
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